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thyssenkrupp Marine Systems: Entsorgung von Kampfmitteln in Nord- und Ostsee

Munition im Meer

Zusammenfassung

Es liegen schätzungsweise 1,6 Mio. Tonnen chemischer und konventioneller Kampfmittel in den deutschen Meeresgebieten. Die Hinterlassenschaften der beiden Weltkriege befinden sich seit über 70 Jahren auf dem Meeresgrund. Zunehmend krebserregende chemische Substanzen werden von Fischen und Muscheln aufgenommen und beeinträchtigen folglich auch den Menschen. Bei Unterwasserarbeiten kann es zu Explosionen kommen. Die Räumung und Entsorgung der Altmunition ist aufgrund der Gefahren für Bevölkerung, Natur und Umwelt notwendig. TKMS hat in einem Pilotprojekt eine Plattform entwickelt, welche die Entsorgung der Kampfmittel auf See ermöglicht. Das Unternehmen kooperiert hierbei mit ATLAS ELEKTRONIK, einem Hersteller von Seeminenabwehrsystemen.

© Thyssenkrupp Marine Systems, zu finden unter www.welt.de (https://www.welt.de/regionales/hamburg/article233757162/Weltkriegsmunition-im-Meer-So-koennte-die-toedliche-Altlast-geborgen-werden.html#cs-lazy-picture-placeholder-01c4eedaca.png)

Beschreibung

In dem Prozess zur Sanierung der Verklappungsgebiete wird die Altmunition zunächst aufgespürt. Dann wird sie klassifiziert. Danach wird das Kampfmittel identifiziert und entschieden, ob Transportsicherheit besteht. Falls nicht, wird es gesprengt, deflagriert, d.h. schnell verbrannt, oder verflüssigt. Wenn ja, wird das Objekt geborgen, an die Wasseroberfläche verbracht, vorbereitet, der Verbrennung zugeführt und schließlich verbrannt. Anschließend werden Abfallprodukte entsorgt.

Innovationscharakter

Die entwickelte Plattform und die Bergungs- bzw. Entsorgungstechnologie sind neue Ansätze zur Beseitigung von Munitionsaltlasten. Damit könnten Kampfmittel auf See entsorgt werden. Jurisitisch wäre dies von Vorteil. Gleichzeitig würde die Bevölkerung während des Beseitigungsvorganges nicht gefährdet.

Herausforderungen

Für die Pilotanlage wird eine Vorbereitungszeit von ca. 2 Jahren bis zur Aufnahme des Regelbetriebes benötigt. Das Unternehmen braucht für die Umsetzung des Vorhabens zudem die Einplanung von Haushaltsmitteln, eine Beauftragung nach geeigneten Vergabeverfahren sowie die Zulassung für den Betrieb. Es ist auf die Unterstützung des Bundes und der Länder angewiesen.

HEA - Hermann Ehlers Akademie
Reference No.: 2021-06526
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