SeaClear: Autonome Roboter reinigen den Meeresboden
Kostengünstige und effiziente Lösung zum Sammeln von Unterwasserabfällen
SeaClear steht für „SEarch, identificAtion, and Collection of marine LittEr with Autonomous Robots“. Im Rahmen des EU-Projekts entwickelt unser internationales Forscherteam eine IT- gestützte, kollaborative Roboterlösung, die autonom Abfälle am Meeresboden einsammelt. Das System besteht aus unbemannten Unterwasser-, Oberwasser- und Luftfahrzeugen. Diese intelligenten, autonomen Roboter vernetzen sich miteinander und suchen gemeinsam unter Wasser und aus der Luft den Meeresboden nach Abfällen ab. Damit ergeben sich neue Anwendungen und Methoden in der Kartierung, Klassifikation und Beseitigung von maritimem Abfall.
Links:
Homepage: www.seaclear-project.eu
EU CORDIS: SEarch, identificAtion and Collection of marine Litter ...
Projektbeschreibung: What does it take to keep our seas clean? Introducing the SeaClear project
Beschreibung
Die Vermüllung der Meere entwickelt sich zur globalen Umweltkatastrophe. Die Grenzen der ökologischen Selbstreinigung sind längst überschritten, die marine Flora und Fauna sind belastet. Von den 26 bis 66 Millionen Tonnen Abfall, welche die Ozeane aktuell enthalten, landen über 90% auf dem Meeresboden. Die meisten Bemühungen, die Meere zu säubern, konzentrieren sich allerdings auf den Müll an der Meeresoberfläche. Für das Sammeln von Unterwasserabfällen kommen bisher nur Taucher zum Einsatz – eine sehr kostenintensive Maßnahme. Eine kostengünstige, wirksame Alternative existiert bisher nicht. Hier setzt das EU-Projekt SeaClear an. Der Schlüssel zur Bekämpfung der Auswirkungen der Meeresverschmutzung liegt darin, nahe an der Quelle, d. h. in Küstennähe, zu handeln, bevor der Abfall weiter ins Meer getragen wird. Dieser Ansatz ist nicht nur deutlich kostengünstiger, sondern bietet auch den Vorteil der Skalierbarkeit der Lösung für jede Flachwasserumgebung. Das kollaborative Robotersystem erstellt eine Unterwasserkarte auf der die Meeresbodenverschmutzung erfasst wird. Mittels künstlicher Intelligenz-Verfahren erfolgt eine detaillierte Analyse und Unterscheidung zwischen Meereslebewesen und Müll. Danach werden Objekte, die als Abfall klassifiziert wurden, von den Unterwasserrobotern eingesammelt. Um die Effizienz zu erhöhen, wird der Abfall unter Wasser in einem speziellen Behälter deponiert, der an die Oberfläche gehoben wird, wenn er voll ist. Dabei übernimmt das Überwasserroboterfahrzeug eine koordinierende Rolle in der autonomen Abwicklung aller Prozessschritte . Der gesamte Prozess wird über eine maßgeschneiderte Anwendung überwacht, die es Nutzern auf der ganzen Welt ermöglicht, den Prozess zu verfolgen. Das entwickelte Hardware- und Software-System wird im Rahmen des Projekts in zwei Fallstudien getestet: im Hamburger Hafen und in einem touristischen Gebiet in der Nähe von Dubrovnik (Kroatien). Wenn das SeaClear-System voll einsatzfähig ist, soll es Unterwasserabfälle mit einer Erfolgsquote von 80% erkennen und klassifizieren und diese mit einer Erfolgsquote von 90% sammeln können. Die Lösung soll um 70% günstiger sein als der Einsatz von Tauchern.
Internationale Expertise im Konsortium
Das Forscherteam im Konsortium setzt sich aus acht europäischen Partnern aus Deutschland, den Niederlanden, Kroatien, Frankreich und Rumänien zusammen. Neben den beiden Endnutzern, dem Hamburger Hafen und Dubrovnik, umfasst das Konsortium ein KMU, das bewährte Hardware für die Plattform liefert, sowie vier akademische Einrichtungen mit komplementären Fachkenntnissen in den Bereichen Unterwasser- und Luftrobotik, Sensorik, Kartierung, Steuerung und Systemintegration. SeaClear wird mit 5 Millionen Euro aus dem EU-Forschungs- und Innovationsprogramm Horizon 2020 gefördert und von der Technischen Universität Delft in den Niederlanden koordiniert.
Partner:
- Delft University of Technology
- DUNEA
- Fraunhofer - CML
- Hamburg Port Authority AöR
- Subsea Tech
- Technical University of Cluj-Napoca
- Technische Universität München
- University of Dubrovnik
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