One Earth – One Ocean e.V.: Geisternetze bergen in der Ostsee

Zusammenfassung 

One Earth – One Ocean e.V., kurz oeoo, widmet sich dem Problem des Plastikmülls in den Weltmeeren. Mit mehreren Initiativen von Kambodscha über Brasilien bis Kiel an der Ostsee leistet der Verein Bildungsarbeit und reinigt die Meere. In der Ostsee bilden Geisternetze einen Schwerpunkt.

Geisternetze bergen in der Ostsee © www.oneearth-oneocean.com (https://oneearth-oneocean.com/unsere-projekte/geisternetze-bergen-in-der-ostsee/)

Beschreibung 

Geisternetze sind verloren gegangene oder aufgegebene Fischernetze und Leinen. Sie stellen eine Gefahr für viele Meeresbewohner dar. Weltweit sollen einer aktuellen Übersichtsstudie zufolge jedes Jahr 5,7 % der Fischernetze, 8,6 % der Fangkörbe und 29 % aller Angelleinen verloren gehen. Die herrenlosen Netze und Angelleinen sind häufig aus Nylon, Polyester oder Polyäthylen. Geisternetze machen schätzungsweise 10 % des weltweiten Plastikmülls in den Ozeanen aus. Sie sind nicht nur lebensbedrohlich für Meeressäuger, Fische, Seevögel und Weichtiere, sondern zersetzen sich im Lauf der Zeit zu Mikroplastik und weiteren schädlichen Bestandteilen. Über Ablagerungen auf Plastikpartikeln gelangen Giftstoffe in marine Ökosysteme und schließlich in die menschliche Nahrungskette. Gemeinsam mit den Kooperationspartnern, der Forschungstauchervereinigung Scientific Diving Association e.V. Kiel (SDA), startete oeoo im Frühjahr 2019 ein Projekt zur Ortung und Bergung der Geisternetze aus der Ostsee. Allein in der Ostsee gehen ungefähr 10 000 Netze und Fischfanggeräte jährlich verloren. Deshalb werden Funde von den Tauchern der SDA geortet, markiert und geborgen. Die SeeKuh von oeoo dient dabei als Basis für die Tauchgänge.

Innovationscharakter 

SDA bietet ein Online-Meldeportal, das Fischer oder Wassersportler nutzen können, um Wrack- und Geisternetzpositionen anzugeben.

Herausforderungen 

Herausfordernd sind Finanzierungsfragen, aber auch noch unzureichende Forschung. Unklar ist der Einfluss der Plastikbestandteile und ihrer Inhaltsstoffe auf die Gesundheit des Menschen. Sie gelangen in die Nahrungskette. Langzeitfolgen sind unbekannt. Für die Projekte erhält der Verein keinerlei finanzielle Unterstützung vonseiten der öffentlichen Hand. Daher ist oeoo auf private Spendengelder und Sponsoren angewiesen.

Terra Xpress-Beitrag: Abenteuer Küste – Neustart am Meer (ab Minute 17) © www.zdf.de (https://www.zdf.de/wissen/terra-xpress/abenteuer-kueste-neustart-am-meer-100.html)

YouTube-Video: „Seekuh“ auf Geisternetzjagd in der Ostsee © One Earth–One Ocean e.V., zu finden unter www.youtube.com (www.youtube.com (https://www.youtube.com/watch?v=TRy9lvo06Rs)

MDR Einfach genial-Beitrag: „Seekuh“ sammelt Müll aus dem Meer © www.mdr.de (https://www.mdr.de/einfach-genial/video-248990_zc-ea06cead_zs-0170df17.html)