Erster schwimmender Windpark: Hywind Scotland
Zusammenfassung
Schwimmende Windparks sind eine relativ junge Technologie. Sie können in Gewässern errichtet werden, die zu tief für Windkraftanlagen mit einem festen Fundament sind. Für die bedeutende Offshore-Windenergie waren die tiefen Gewässer bis vor wenigen Jahren nicht zugänglich. In diesen Gebieten sind die Windgeschwindigkeiten jedoch in der Regel höher und zuverlässiger. Deshalb kann dort konstant mehr Energie erzeugt werden.
© Orsted, www.energiewinde.orsted.de (https://energiewinde.orsted.de/trends-technik/schwimmende-windkraftanlagen)
Beschreibung
Der erste schwimmende Windpark der Welt ist der Hywind-Park, der etwa 25 Kilometer vor der Küste Schottlands liegt. 2017 ging er ans Netz. Hywind Scotland wird vom norwegischen Energieunternehmen Equinor betrieben. Die in der Öl- und Gasförderung gewonnen Erfahrungen mit den Bedingungen auf hoher See werden für die Installation und den Betrieb der Windparks in tiefen Gewässern genutzt. Mit einer Leistung von 30 Megawatt versorgt der Windpark etwa 20.000 Haushalte mit Strom.
Innovationscharakter
Das Energieunternehmen Equinor hat seinen Hauptsitz im norwegischen Stavanger. Es ist etwa am Windpark Arkona vor der Insel Rügen beteiligt. Dieser Windpark mit einer Gesamtkapazität von 385 Megawatt versorgt laut dem Unternehmen bis zu 400.000 deutsche Haushalte mit Strom. Im Vergleich zu konventionell erzeugtem Strom kann Arkona jährlich bis zu 1,2 Millionen Tonnen CO2 einsparen. Die schwimmenden Offshore-Windparks leisten einen entscheidenden Beitrag zur Transformation der Energieversorgung auf dem Weg zur Treibhausgasneutralität.
Herausforderungen
Der auf den schwimmenden Anlagen erzeugte Strom ist derzeit noch teurer als bei den älteren Technologien. Während das Kostensenkungspotential der festen Windkraftanlagen laut Frankfurter Allgemeinen Zeitung beinahe ausgeschöpft ist, steht die Technologie der schwimmenden Windparks am Anfang ihrer Entwicklung. Equinor geht davon aus, dass bis zu 80 Prozent der Offshore-Windressourcen in Gewässern von mehr als 60 Meter Wassertiefe liegen. Das Unternehmen erwartet daher, dass schwimmende Anlagen in der Zukunft eine bedeutende Rolle für das Wachstum von Offshore-Wind spielen werden. Seine Investitionen in erneuerbare Energien und Innovationen im Bereich Offshore Wind hat Equinor in den vergangenen Jahren ausgeweitet. Derzeit wird in Norwegen ein weiterer schwimmender Windpark, Hywind Tampen, errichtet. Dieser hat die dreifache Größe der schottischen Anlage.
© Equinor, zu finden auf www.video.golem.de (https://video.golem.de/wissenschaft/20120/bau-von-hywind-scotland-statoil.html)
© Equinor, zu finden auf www.video.golem.de (https://video.golem.de/wissenschaft/20121/montage-der-windraeder-von-hywind-scotland-saipem.html)