„Gute Küste Niedersachsen“
Zusammenfassung
Das Projekt „Gute Küste Niedersachsen“ geht der Frage nach, wie das Leben und Wirtschaften an der Küste im Einklang mit der Natur künftig funktionieren kann. Es ist in einem Forschungsverbund zwischen der Leibniz Universität Hannover, der Universität Oldenburg und der Technischen Universität Braunschweig angesiedelt. Im vergangenen Sommer fand eine umfangreiche Messkampagne an der Nordseeküste statt. Die Gegend um Spiekeroog ist eines der „Reallabore“ innerhalb des Projektes der drei Universitäten.
Vor der Abfahrt des Forschungschiffes © www.presse.uni-oldenburg.de (https://www.presse.uni-oldenburg.de/mit/2021/fotos/136_Vor%20der%20Abfahrt.jpg)
Beschreibung
Auf dem Forschungsboot Otzum fanden im Sommer Messtätigkeiten in der Harle, dem Seegatt zwischen Wangerooge und Spiekeroog, und der Otzumer Balje, dem Seegatt zwischen Spiekeroog und Langeoog, statt. Mit Hilfe der Datenerhebungen sollen typische Einwirkungen von Seegang und Tideströmungen und dadurch ausgelöste Transportprozesse erfasst und beschrieben werden.
Hintergrund der Messungen ist die geplante Erneuerung eines großen Küstenschutzwerkes, einer Buhne, in der Harle. Die Messkampagne dient außerdem dazu, die Strömungsverhältnisse im Nahfeld der Buhne besser zu verstehen. Untersucht werden soll auch, ob sich Schadstoffe an bestimmten Stellen ansammeln. Im direkten Vergleich mit den Messungen im unverbauten Seegatt will sich das Projektteam einen Überblick über den jetzigen Umweltzustand verschaffen. Daraus sollen Schlussfolgerungen zu den ausgelösten Veränderungen gezogen werden.
In den Reallaboren von „Gute Küste Niedersachsen“ werden Deichabschnitte oder Deichvorländer untersucht. Diese werden durch ökosystemfördernde Elemente und Systeme wie Salz- oder Seegraswiesen ergänzt. Regulierende Ökosystemleistungen wie Wellendämpfung oder Sedimentanhäufung sollen damit etabliert und gleichzeitig deren Wirkung untersucht werden.
Innovationscharakter
„Gute Küste Niedersachsen“ greift relevante Themenfelder im Rahmen transdisziplinärer Forschung und in Kombination mit der Erforschung nachhaltiger Lösungen auf. Wesentlich ist die Zusammenarbeit mit den zuständigen Landesbetrieben und der Bevölkerung. Gemeinsam werden umfangreiche Handlungs- und Managementmöglichkeiten im Küstenschutz entwickelt. Kennzeichnend ist zudem der Anspruch, Wissen und Akzeptanz zu schaffen, indem Behörden, Zivilgesellschaft und Forschungseinrichtungen kooperieren. Nach Ablauf des Projektes sollen die entwickelten Ansätze überregional Nachahmer finden.
Herausforderungen
„Wie können wir uns vor der Kraft des Meeres schützen und gleichzeitig seine Ressourcen nutzen und die wertvollen ökologischen Funktionen erhalten?“ Diese zentrale Frage wirft Dr. Jan Visscher, Oberingenieur am Ludwig-Franzius-Institut in Hannover, auf.
Forschungsverbund Gute Küste, © Niedersachsen hält zusammen, zu finden auf www.youtube.com (https://www.youtube.com/watch?v=DnJJOhwyCXk)