ECAS-Baltic: Küstenschutz für die deutsche Ostseeküste

Zusammenfassung

Der Anstieg des Meeresspiegels trifft die Bevölkerung, Küstenschutz- und Ökosysteme an der deutschen Ostseeküste. Höher auflaufende Sturmfluten und Wellen bedrohen Strände und Dünen. Auch das Hochwasserrisiko in den betroffenen Gebieten steigt. Mit Strandaufspülungen und Dünenverstärkung kann dem entgegengewirkt werden. Diese Anpassungsmaßnahmen können jedoch durch den Meeresspiegelanstieg technisch unwirksam, ökologisch nachteilig oder wirtschaftlich unattraktiv werden. Der Rückzug von der Küste als Anpassungsmaßnahme kann zwar in manchen Fällen eine Lösung sein. Er trifft aber meist auf Widerstand der betroffenen Bevölkerung und wirft Entschädigungsfragen auf.

© Karolina Janecka/Uni Greifswald, www.phil.uni-greifswald.de (https://phil.uni-greifswald.de/institute/einrichtungen/ifzo/forschungsbereiche/nachhaltigkeit-im-ostseeraum/nachhaltigkeit-detailansicht/n/lehrstuhl-fuer-nachhaltigkeitswissenschaft-und-angewandte-geographie-wird-neuer-partner-im-bmbf-projekt-ecas-baltic-74555/)

Beschreibung

Das Projekt ECAS-BALTIC ist Teil des Forschungsverbundes „Küstenforschung Nordsee-Ostsee“ (KüNO) und wird im Rahmen der Strategie zur Forschung für Nachhaltigkeit (FONA³) vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Es ergänzt bestehende Küstenschutzsysteme an der deutschen Ostseeküste. Im Projekt werden sogenannte ökosystem-verträglicher Küstenschutz und ökosystem-fördernde Strategien zur Küstenanpassung entwickelt. Die Maßnahmen sollen langfristig die Sicherheit der Küstenbevölkerung berücksichtigen. Die vom Meeresspiegelanstieg betroffenen Ökosysteme sollen möglichst wenig beeinträchtigt werden. Beispielhaft dafür sind das Anlegen von Salz- und Seegraswiesen, Strandaufspülungen und Dünenverstärkungen. Auch der kontrollierte Rückzug von der Küste oder Deichrückverlegungen werden umgesetzt.

Innovationscharakter

ECAS-Baltic verfolgt einen dreiteiligen und mehrere Disziplinen verknüpfenden Ansatz. Zuerst wird die genaue Ausrichtung des Projektes zusammen mit relevanten Partnern aus der Praxis definiert. Dann werden die Anpassungsstrategien gemeinsam mit den Praxispartnern entwickelt. Dabei werden verschiedene Interessen, die soziale Akzeptanz und relevante Rechtsvorschriften berücksichtigt. Im letzten Schritt werden die ökologischen, sozialen und ökonomischen Auswirkungen der Anpassungsstrategien gemeinsam bewertet. Sie werden optimiert und als Handlungsempfehlungen für eine ökosystemfördernde Küstenanpassung aufbereitet.

Herausforderungen

In der Untersuchung sollen die Sicherheit der Küstenbevölkerung und die Beständigkeit der Ökosysteme gewährleistet sein. Dabei sind der Anstieg des Meeresspiegels und ein begrenztes Budget herausfordernd.